Ganz selten komme ich auch in Verlegenheit Flyer direkt für eine Druckerei zu erstellen und drucken zu lassen. Nachdem ich kein gelernter Grafiker bin, war anfangs die Hemmschwelle relativ hoch – jedoch eigentlich zu unrecht. Bei der Druckdatenerstellung müssen eigentlich nur 4 wesentliche Punkte berücksichtigt werden.
Randabfalleneder Druck und Beschnittzugabe
Möchte ich einen Flyer - beispielsweise im 210 x 100 Querformat - entwerfen, so hat dieser eine Breite von 210 und eine Höhe 100 Millimeter (das ist die sogenannte Endgröße – auch Endformat genannt).
Da beim Flyer aber bis zum Rand in Farbe gedruckt werden soll, müssen die Druckdaten etwas größer angelegt werden. Diese „Größen-Zugabe“ nennt man Beschnittzugabe. Diese ist je nach Druckerei entweder 2 oder 3 Millimeter groß. Bei meiner Online Druckerei businessdruck.at ist sie 2 mm. Das heißt, wenn wir die Grafikdatei erstellen, geben wir als Format anstatt 210 x 100 einfach 212 x 102 Millimeter an.
Vereinfacht ausgedrückt: der Flyer wird etwas größer (erstellt und) gedruckt und in Folge auf das gewünschte Endformat zugeschnitten. Dieser Vorgehensweise hat den Vorteil, dass am Rand keine weißen, unschönen Streifen (sogenannte „Blitzer“) entstehen können.
Auflösung der Flyer
Damit die Flyer auch scharf für den Betrachter erscheinen, sollte die Auflösung der Druckdaten zumindest 300 dpi sein. Bei den meisten Grafikprogrammen kann man diese direkt bei der Dateierstellung angeben. Beim kostenlosen Programm Gimp sieht es zum Beispiel so wie es bei der Grafik 1 ersichtlich aus (oben das Format mit Beschnittzugabe und unten die Auflösung mit 300 dpi).
Möchte man in diese Datei andere Grafiken oder Bilder einfügen, so sollte man beachten, dass auch diese eine Auflösung von 300 dpi ausweisen sollten. Bei meinem Beispiel (siehe Grafik 2.) wurde das Bild der Frau, das Logo und andere Elemente mit dieser Auflösung integriert. Hat man nicht alle Bilder in einer hohen Auflösung, möchte diese aber zwingend integrieren, so muss man bei diesen Elementen eben mit einer etwas schlechteren Druckqualität rechnen.
Farbraum der Flyer
Beim Farbraum wird primär zwischen RGB (Bildschirmfarben) und CMYK (Druckfarben) unterschieden. Für den Druck werden jedoch die Primärfarben Cyan, Magenta, Yellow und Black (CMYK ) benötigt. Beim Grafikprogramm Gimp kann man zum Beispiel eine Datei (noch) nicht im CMYK Farbraum erstellen. Heutzutage ist dies jedoch kein allzu großes Problem mehr, da sehr viele Druckerei die RGB Farben (mittels geeigneter Software) in Druckfarben umrechnen können. Er kann in diesen Fällen zu kleineren Farbabweichungen kommen die in der Regel jedoch nicht allzu tragisch sind. Bedenken sollte man ohnehin, dass die Druckdaten am Bildschirm zumeist anders aussehen als am Papier. Als Hobby- oder Amateur- Grafiker (der beispielweise eigene Gruß- oder Einladungskarten drucken lassen möchte) sollte man diesen Punkt jedoch nicht überbewerten.
Dateiformat der Druckdaten
Druckereien bevorzugen die Übermittlung der Druckdaten per PDF. Der Grund dafür ist auch leicht erklärt. PDF Dateien sind eine Art Container die alle möglichen Daten (Bilder, Vektoren, Texte, Schriftarten usw.) in einer komprimierten Datei enthalten können. Viele Online Druckereien übernehmen die Druckdaten aber auch als Bild (jpg oder tif Format) und in Ausnahmefällen sogar Word-Dokumente. Ich empfehle, sich vor der Druckdatenerstellung zu informieren welche Dateiformate die gewünschte Druckerei annimmt. Bei JPG Bilder ist wichtig, dass diese unkomprimiert gespeichert werden sodass kein Qualitätsverlust bei der Komprimierung entsteht.
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